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  • Reaktive Depression

    Reaktive Depression: durch Trauma ausgelöste Anpassungsstörung

    Ältere Frau sitzt traurig am Tisch und guckt auf ein Bild

    Diagnose Reaktive Depression: Was tun?

    Als Grenzfall nimmt die reaktive Depression eine besondere Stellung ein: Sie wird durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst, tritt in der Regel zeitlich begrenzt auf, zählt formell zu den Anpassungsstörungen und damit nicht zu den klinischen Störungen.

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    Mögliche Therapieverfahren bei Reaktive Depression

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    In diesen Kliniken behandeln wir Reaktive Depression auf höchstem Niveau:

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    Symptome und Formen

    Wichtige Aspekte der reaktiven Depression

    Was ist eine reaktive Depression?

    Als reaktive Depression oder depressive Reaktion wird eine extern ausgelöste Verhaltensstörung bezeichnet, deren Symptomatik der einer klinischen Depression ähnelt. Als Auslöser kommen schmerzhafte Erlebnisse wie eine extreme Belastungssituation oder eine dramatische Lebensveränderung in Frage. Abhängig von der Dauer der Verhaltensstörung werden folgende Ausprägungen unterschieden:
    • kurze depressive Reaktion
    • vorübergehender leichter depressiver Zustand
    • längere reaktive Depression

    Was kann eine reaktive Depression auslösen?

    Die Bandbreite der in Frage kommenden Auslöser ist enorm - und kann auch über viele Jahre zurückreichen. Menschen reagieren unterschiedlich auf Belastungen: Was für die einen extrem und nur schwer zu bewältigen ist, kommen andere deutlich besser zurecht. Das ist einerseits auf die Persönlichkeitsstruktur zurückzuführen, andererseits spielt auch das Geschlecht eine Rolle dabei, welche Situationen und Erlebnisse zu einer depressiven Reaktion führen: Während Frauen auf Probleme in der Familie oder körperliche Veränderungen wie die Wechseljahre reagieren, resultieren derartige Anpassungsstörungen [/krankheitsbilder/anpassungsstoerungen] bei Männern bevorzugt aus Problemen im beruflichen Umfeld.
    Zusammenfassend lassen sich folgende auslösenden Ereignisse feststellen:
    • Trennung vom Partner oder der Partnerin
    • schwere physische Erkrankungen
    • traumatische Verletzungen bei einem Überfall, Unfall oder Missbrauch
    • Naturkatastrophen
    • Arbeitsplatzverlust
    • finanzielle Probleme
    • Ablehnung
    • bedrohliche und gefährliche Umgebung
    • schwerwiegende Probleme in der Partnerschaft
    • andauernde Beleidigungen und Kränkungen
    • Auszug eines Kindes
    Müssen Menschen mehrere solcher Ereignisse nacheinander in so kurzen Abständen durchleben, dass sie diese nicht verarbeiten können, ist dies besonders kritisch einzuschätzen: Die reaktive Depression kann sich quasi verselbständigen, sodass der Zusammenhang mit den Auslösern verschwimmt. Die Symptome [/beschwerden-symptome] können sich verstärken - bis hin zu psychotischen Beschwerden und Selbstmordgedanken.
    Darüber hinaus kommen aber weitere Ursachen für eine depressive Reaktion in Frage, die bei der Diagnose berücksichtigt werden müssen:
    Psychische Erkrankungen
    Ist eine Person bereits psychisch erkrankt, kann eine Prädisposition für eine depressive Reaktion bestehen.
    Psychosoziale Bedingungen
    Sind Menschen einsam, steigt die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer Depression. Auch einige Persönlichkeitszüge können förderlich sein, wie zum Beispiel, Unsicherheit, Aufopferungsbereitschaft, überzogene Erwartungen oder Übergenauigkeit.
    Genetische Voraussetzungen
    Ist eine Person genetisch bedingt für Depressionen anfälliger, weil diese Erkrankung in der Familie häufiger vorkommt, umfasst dies auch reaktive Depressionen. Dafür soll ein gestörtes Zusammenwirken bestimmter Botenstoffe im Gehirn verantwortlich sein, das zu einem Überschuss an Noradrenalin und zu einem Mangel an Serotonin führt.
    Traumata in der Kindheit
    Oft genug erfolgt erst viele Jahre später eine depressive Reaktion auf ein dann aktuelles belastendes Ereignis, wenn betroffene Personen bereits in der Kindheit Traumatisches erlebt haben.

    Wie macht sich eine reaktive Depression bemerkbar?

    Eine allgemein als Stimmungstief bezeichnete reaktive Depression kann sowohl durch unterschiedliche psychische als auch physische Beschwerden gekennzeichnet sein.
    Die wichtigsten psychischen Symptome:
    • Verlust an Interessen, Spaß und Freude
    • Rückzug aus dem sozialen Umfeld
    • Weinanfälle
    • nachlassendes sexuelles Interesse
    • fehlender Antrieb [/symptome/antriebslosigkeit]
    • ungeklärte Reizbarkeit, Müdigkeit und Schuldgefühle
    • gefühlte innere Leere und Wertlosigkeit
    • beeinträchtigte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit [/symptome/konzentrationsschwaeche]
    • reduziertes Selbstvertrauen und mangelndes Selbstwertgefühl
    • Zukunftsängste und Gefühl der Perspektivlosigkeit
    • Gedanken an Selbstmord
    • Suizidversuche
    Die wichtigsten physischen Beschwerden:
    • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
    • Verdauungsstörungen
    • Schlafstörungen [/krankheitsbilder/schlafstoerungen]
    • morgendliches Stimmungstief bei sich verbessernder Stimmung im Tagesverlauf
    • starke Muskelverspannungen und Kopfschmerzen
    • beeinträchtigter Menstruationszyklus

    Fragen und Antworten

    Weitere Informationen zu Reaktive Depression

    Abgrenzung zu anderen Depressionen: Einordnung der reaktiven Depression?

    Von einer Depression, die einer fachkundigen Behandlung bedarf, sind zwischen 15 und 30 Prozent aller Menschen wenigstens einmal betroffen. Frauen leiden dabei im Vergleich zu Männern sowie Kindern und Jugendlichen doppelt so oft an Depressionen, bei denen nicht ohne Grund Umsicht gefordert ist und oft genug eine stationäre Behandlung angeordnet wird: Rund 50 Prozent der Selbstmorde gehen auf Betroffene zurück. Sobald die gefährliche akute Phase jedoch gemeistert ist, schaffen rund 80 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Hilfe einer geeigneten Psychotherapie und Unterstützung durch Antidepressiva den Weg zurück in den Alltag. Rückfälle sind jedoch immer möglich - in vielen Fällen auch wahrscheinlich.
    Doch es ist zu differenzieren: Zunächst wird eine Depression diagnostiziert, wenn die allgemeinen Symptome länger als zwei Wochen auftreten. In der Regel ist dies erstmals im Alter zwischen 30 und 40 Jahren der Fall. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, da diese psychische Störung oft genug chronische Krankheiten wie Schmerzsyndrome, Tumore, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Demenz oder Multiple Sklerose, aber auch Persönlichkeits- oder Angststörungen begleitet.
    Neben meist allein abklingenden depressiven Verstimmungen gibt es weitere abzugrenzende Sonderfälle. Dazu gehört die depressive Persönlichkeitsstörung, die sich auch ohne die genannte Symptomatik in depressiven Phasen manifestieren kann. Betroffen sind meist überangepasste und passiv-ängstliche Personen. Eine andere Variante ist die larvierte Depression, die sich vordergründig mit körperlichen Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen [/symptome/kopfschmerzen], Herzproblemen und Mundtrockenheit präsentiert. Es gibt viele weitere Varianten ohne ein eigenes Krankheitsbild, in denen sich Depressionen äußern können - die reaktive Depression ist jedoch davon abzugrenzen.

    Die reaktive Depression

    [Bild: klinik reaktive depression]
    Es kann jeden treffen: An Depressionen erkrankt statistisch gesehen jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens.

    Sie zählt zu den psychogenen Depressionen, die also regelmäßig einen klar zu definierenden Auslöser haben. Im Gegensatz dazu wurden die heute als klinische Depression bezeichneten Erkrankungen als endogen eingestuft, da sie auf inneren Ursachen, die oft körperlicher Natur sind, beruhen. Neben den reaktiven gibt es weitere psychogene Depressionen, nämlich die neurotische Depression [/krankheitsbilder/neurotische-depression] und die depressive Entwicklung. Da sich die Symptomatik ohnehin ähnelt und sämtliche psychogenen Depressionen auf äußere Auslöser zurückzuführen sind, ist diese Unterscheidung schwierig, aber wichtig für die Auswahl der geeigneten Therapien.
    Für die reaktive Depression ist es charakteristisch, dass die Betroffenen durchaus unter den typischen psychischen und physischen Beschwerden leiden, sodass sie alle Kriterien einer Diagnose erfüllen. Doch der Auslöser kommt ganz klar als traumatisches Ereignis von außen, wie beispielsweise ein selbst verschuldeter Unfall, die Diagnose einer schwerwiegenden Erkrankung, die Trennung vom Partner oder der Partnerin oder auch der Tod eines Angehörigen. Es liegt auf der Hand, dass diese Anpassungsstörungen [/krankheitsbilder/anpassungsstoerungen] schon wegen der Häufigkeit solcher Ereignisse verbreitet ist.
    Etwas anders stellen sich neurotische Depressionen dar: Die betroffenen Personen durchlaufen eine Lebensveränderung, nachdem sie bestimmte Erfahrungen gemacht haben. Das können Beziehungsprobleme sein, ein fremdgehender Partner oder auch traumatische Kindheitserlebnisse. Diese wirken sich auf das heutige Erleben und deren Bewertung aus. Eine depressive Entwicklung entsteht im Zuge einer dauerhaften Belastung, die zu einem emotionalen Druck führt. Dabei kann es sich um emotionale, aber auch körperliche Belastungen handeln, die diesen Druck aufbauen: Ein Angehöriger muss gepflegt werden, die betroffene Person leidet unter chronischen Schmerzen [/krankheitsbilder/somatoforme-stoerung] oder unter Konflikten in der Familie. Nicht umsonst ist auch die Bezeichnung Erschöpfungsdepression [/krankheitsbilder/depression/erschoepfungsdepression] gebräuchlich, denn das Stimmungstief, die Hoffnungslosigkeit und die Resignation stellen sich ein, wenn die Kräfte aufgebraucht sind.
    Die reaktive Depression bringt eine vergleichsweise hohe Gefahr mit sich, dass die Patientin oder der Patient nicht nur an einen Selbstmord denkt, sondern diesen auch versucht. Auf der anderen Seite kommt es im Vergleich zu klinischen Depressionen bei richtiger Psychotherapie seltener zu Rückfällen. Ausnahme: Wochenbettpsychose. Andere häufige Varianten sind Wochenbettdepressionen, Trauerreaktionen und Folgen posttraumatischer Belastungsstörungen [/krankheitsbilder/ptbs].

    Was kommt in Frage und wie sind die Aussichten?

    Die Konsultation eines Arztes empfiehlt sich grundsätzlich, sobald eine oder mehrere der genannten Beschwerden auftreten. Dieser schätzt nicht nur die Symptomatik ein, sondern sondiert auch die Umstände, um zunächst allgemein auf Depressionen schließen zu können. Allerdings ist eine Differenzialdiagnose durchaus kompliziert, aber für eine zielführende Behandlung ausschlaggebend. Zunächst sind dabei organische Ursachen, bei beispielsweise Fehlfunktionen der Schilddrüse, oder Abhängigkeiten, Angsterkrankungen und Essstörungen oder manisch-depressive Erkrankungen auszuschließen.
    Ebenso wichtig bei der Abwägung der geeigneten Behandlungsansätze für eine reaktive Depression sind
    • die Schwere der Depression,
    • die Bewertung des Selbstmordrisikos und
    • die Qualität des sozialen Umfelds der betroffenen Person.
    Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse entscheidet der Arzt, ob die Behandlung ambulant möglich oder eine stationäre Aufnahme angeraten ist. Im Gegensatz zur klinischen Depression, die sich im Laufe mehrere Wochen und Monate nur langsam verbessert, kann eine akute reaktive Depression innerhalb von ein bis zwei Wochen gut behandelt werden. Dann sollte sich jedoch eine passende Psychotherapie anschließen, um das auslösende Ereignis bestmöglich aufzuarbeiten. Hier kommen verschiedene Therapie-Ansätze in Frage - oder Kombinationen.

    Medikamente [#collapse-19660-0]

    Abhängig vom Schweregrad der Depression kann der Arzt Psychopharmaka verordnen: Hier kommen Antidepressiva zum Einsatz, die jedoch ihre Wirkung erst nach mehreren Wochen Wirkung entfalten. Diese kann sowohl stimmungsaufhellend und aktivierend als auch beruhigend sein - je nach gewählter Substanz, Dosierung und nach Krankheitsbild. Ob und wie Antidepressiva bei der betroffenen Person anschlägt, lässt demzufolge erst nach geraumer Zeit überprüfen. Das ist nicht ungefährlich, da einige dieser Medikamente den Antrieb zunächst steigern und erst dann wie gewünscht die Stimmung aufhellen. Auch nach Abklingen der akuten Phase sollten die Psychopharmaka noch ausreichend fortgesetzt werden, um einen Rückfall zu vermeiden.
    Liegt eine vergleichsweise leichte reaktive Depression vor, können eventuell auch pflanzliche Medikamente ausreichen, die für ihre stimmungsaufhellende Wirkung bekannt sind. Der behandelnde Arzt wägt dies sorgfältig ab, gibt dazu Auskunft und verschreibt die gut verträglichen hochwirksamen Medikamente, die unbedingt regelmäßig und in ausreichender Menge eingenommen werden müssen. Auch bei diesen Arzneimitteln tritt die Wirkung erst nach mehreren Wochen ein.

    Kognitive Verhaltenstherapie [#collapse-19660-1]

    Das Behandeln der Symptome einer reaktiven Depression reicht in der Regel nicht aus, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen. Da eine konkrete Ursache identifiziert werden kann, eröffnen sich gute Möglichkeiten, an die Wurzel zu gehen. Eine Möglichkeit ist die kognitive Verhaltenstherapie [/therapien/kognitive-verhaltenstherapie-obk], die darauf abzielt, die negative Sichtweise des Patienten oder der Patientin zu verändern. Als Grundlage erden zunächst die negativen Gedanken, die immer wiederkehren, protokolliert, um diese dann einer Analyse zu unterziehen. Anschließend lernen die betroffenen Personen, diese ins Positive umzudeuten, sich davon zu distanzieren oder sie als Herausforderung zu betrachten.

    Interpersonelle Psychotherapie (IPT) [#collapse-19660-2]

    Bei der Interpersonellen Therapie [/therapien/interpersonelle-psychotherapie] stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen im Fokus, sie kommt also bevorzugt bei Partnerschaftsproblemen, nach dem Tod eines vertrauten, wichtigen Menschen oder auch dann zum Einsatz, wenn die Lebensführung verändert werden soll. So werden nicht nur die Symptome gelindert, sondern auch Instrumente zur Problembewältigung an die Hand gegeben. Die zehn bis 20 Sitzungen finden einmal wöchentlich statt, in denen der Therapeut einem Standardablauf folgt und aktiv unterstützt.

    Expressive Therapien [#collapse-19660-3]

    Kunst-, Musik- oder Tanztherapien, die in der Regel bei stationären oder teilstationären Behandlungen zum Einsatz kommen, haben sich bei der Behandlung von Depressionen so gut bewährt, dass sie verstärkt auch ambulant angeboten werden.

    Oberberg Blogartikel zu Reaktive Depression

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