Komplexe PTBS
Komplexe PTBS Erkennen und Therapien
Diagnose Komplexe PTBS: Was tun?
Traumatische Erlebnisse zu verarbeiten gelingt nicht jedem. Eine Vielzahl der Betroffenen läuft Gefahr, im Nachgang zum Trauma eine komplexe PTBS oder andere Belastungsstörung zu entwickeln. Oft werden erste Anzeichen nicht erkannt oder ausschließlich anderen Erkrankungen wie Depression oder Burnout zugeschrieben. Aus einer akuten Belastungsstörung kann sich nachfolgend eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
Patientenaufnahme
Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Ganz einfach – in drei Schritten.
Wir sind für Sie da!
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3Wir kümmern uns um eine schnelle und reibungslose Aufnahme.
Therapien
Mögliche Therapieverfahren bei Komplexe PTBS
Als Oberberg-Patient können Sie mit Ihrem Therapeuten-Team immer ausführlich besprechen, welches individuelle, evidenzbasierte Behandlungskonzept für Sie den größten Therapieerfolg verspricht.
Zur Behandlung von Komplexe PTBS setzen wir unter anderem diese Therapieverfahren ein:
Oberberg Privatkliniken für Komplexe PTBS
Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.
In diesen Kliniken behandeln wir Komplexe PTBS auf höchstem Niveau:
Was unsere Gäste sagen
Wir behandeln Menschen, nicht Diagnosen.
Symptome
Anzeichen einer komplexen PTBS
Welche Symptome treten bei PTBS und Folgekrankheiten auf?
Ebenso verdrängt wie die Ursachen können auch die Symptome der akuten, klassischen und komplexen PTBS werden. Schlafstörungen und Müdigkeit, Nervosität und Magenbeschwerden, Antriebslosigkeit und Rückzug können durch alltäglichen Stress und Überforderung, durch Mineralstoffmangel oder durchlaufende Krankheiten ebenso entstehen. Vielfach wird das direkte Umfeld der Betroffenen noch vor ihnen selbst auf diese Symptome aufmerksam. Wer auf Nervosität, zunehmend schlechte Laune oder gar Aggressivität, auf Verhaltensänderungen oder Ähnliches angesprochen wird, sollte hellhörig werden und eine komplexe PTBS in Betracht ziehen. Auskunft darüber, ob neben Schwankungen im Alltagsbefinden nicht doch einePTBS oder komplexe PTBS vorliegen könnte, erhalten Betroffene z.B. durch unsere Selbsttest Trauma (PTBS). Ein Selbsttest ersetzt keinesfalls eine ärztliche Beratung, die Diagnose oder gar die Behandlung. Besteht jedoch aufgrund der Auswertung die berechtigte Annahme, dass zumindest Traumfolgestörungen aufgetreten sind, ist die Hinzuziehung fachlicher Hilfe mehr als nur empfehlenswert. Nur so kann eine über den Selbsttest hinausgehende klare Diagnose gestellt werden, die unerlässlich für einen späteren Behandlungserfolg ist. Besteht eine PTBS über einen langen Zeitraum hinaus oder können die Auslöser der Traumata nicht gemieden werden, zeigen sich zunehmend zusätzlich Symptome. Beispielsweise treten bei Menschen aus Kriegsgebieten typische weitere Anzeichen auf. Sie erschrecken bei Lärm, der Kriegsgeräuschen ähnelt, Feuerwerk führt bei vielen zu Panikattacken. Die ursächlichen Situationen werden dabei nochmals durchlebt, ohne dass dies einen verbessernde, weil abbauende Wirkung zeigt. Kinder, die mehrfach oder über einen langen Zeitraum hinweg traumatisiert wurden, fallen durch Aggressionen, Affekthandlungen oder fehlende Impulskontrolle auf. Nicht wenige von ihnen leiden unter Aufmerksamkeitsstörungen oder einem veränderten Bewusstsein bis hin zur Dissoziation. Ihre Selbstwahrnehmung liegt oft weit außerhalb der Realität. Einflüsse auf das Sozialverhalten sind bei kindlichen Gewaltopfern ebenfalls verbreitet. Wie bei Erwachsenen mit PTBS auch fehlt ihnen das Lebensziel, bezeichnend für die komplexe PTBS. Auch Scham und Selbstanklage können mit einem Trauma verknüpft sein. Hier zählen vor allem Kinder und Frauen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, zu den Erkrankten. Ein Rückzug aus dem sozialen Umfeld, selbstschädigendes Verhalten durch Eigenverletzungen oder an Borderline angrenzendes Verhaltensweisen werden ebenfalls den Symptomen der PTBS und KTPBS zugerechnet. Betroffene Jugendliche und Erwachsene können als Folge einer Belastungsstörung zur emotionalen Betäubung wie etwa zu häufig wechselnden Sozialpartnern, Arbeitsbelastung bis hin zum Burnout oder Alkohol- und Drogenmissbrauch tendieren. Ihre Fähigkeit, positive Emotionen zuzulassen, sinkt mit zunehmender Dauer der Traumafolgestörungen. Möglicherweise aufkeimende Minderwertigkeitskomplexe oder das Gefühl von Ohnmacht begünstigen den sozialen Rückzug, dissoziative Erscheinungen treten auf. Wer sich immer mehr zurückzieht, verliert die Fähigkeit, soziale Kontakte zu pflegen oder gar neue aufzubauen.
Welche zusätzlichen Symptome treten bei einer komplexen PTBS auf?
Noch vielfältiger und beeinträchtigender können sich die Symptome bei einer komplexen PTBS ausprägen. Risikoverhalten und die Tendenz zur Selbstzerstörung bringen weitere gesundheitliche Gefahren mit sich. Extremverhalten, das Ignorieren von reellen Gefahren oder Gedanken an Suizid sind hier nicht ausgeschlossen, wenn Lebensziele und der Mut dazu durch die Traumata verloren gingen. Aufmerksamkeitsdefizite werden zur Dauerstörung, auch dissoziative Verhaltensauffälligkeiten nehmen vielfach zu. Die eigene berufliche Überlastung wird nicht mehr erkannt, sodass sich ein Burnout zur Grunderkrankung gesellen kann. Zu den psychischen Auffälligkeiten gesellen sich bei vielen Betroffenen somatische Erkrankungen. Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm oder Colitis ulcerosa, unterschiedliche Herzprobleme oder Störungen der Sexualfunktionen sind dabei häufig. Die Flashbacks, ein für PTBS und die komplexe PTBS typisches Erinnern an die durchlebte Gewaltszene, können überhandnehmen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Hier setzt wiederum ein Kreislauf ein: Wer tagsüber Stress - wie durch Flashbacks - ausgesetzt ist, findet nachts kaum erholsamen Schlaf. Fehlender Schlaf wiederum wirkt sich auf sämtliche Körperfunktionen aus, vom Gehirn bis hin zum Stoffwechsel. Die komplexe PTBS zieht ihre Spirale. Nicht übersehen werden darf von Betroffenen und ihren Angehörigen, dass nicht nur die Symptome, sondern ebenso die spätere Diagnose eine zusätzliche Belastung darstellen können. Wie beispielsweise bei einer alleingestellten Depression auch, wissen die Erkrankten früher oder später um ihre Störungen, um die Fehlfunktionen. Sie nicht abstellen zu können, verschlimmert oftmals das Krankheitsbild. Hier sind auch die Angehörigen gefragt. Haben sie den Verdacht auf eine komplexe PTBS, können sie die Betroffenen zum Selbsttest anregen und sie zum Arztbesuch bewegen. Zusätzlich können - und sollten in vielen Fällen - sie in die Behandlung der KPTBS einbezogen werden, beispielsweise im Rahmen einer Paartherapie oder Familientherapie.
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zu Komplexe PTBS
Was ist eine komplexe PTBS - Definition und Differenzierung zur PTBS?
Die Bezeichnung "komplexe posttraumatische Belastungsstörung", kurz komplexe PTBS oder KPTBS, wurde von der US-Amerikanerin Judith Lewis Herman geprägt. Die Psychiaterin und Professorin für klinische Psychologie lehrte an der Harvard Medical School. Eines der von ihr geleiteten Projekte war ein Programm über Opfer von Gewalttaten. Sie fasste Ursachen und Symptome unter dem Begriff komplexe PTBS zusammen, alternativ war vom DESNOS, Disorder of extreme Stress not otherwise specified, die Rede. 2022 wurde die komplexe PTBS der überarbeiteten ICS-11 beigefügt. Das ICD - International Classification of Disorders - wurde geschaffen, um länderübergreifend Zugriff auf Daten wie systemische Erfassung, Analyse und Interpretation von Krankheitsbildern zu haben.
Welche Ursachen führen zu einer komplexen PTBS?
Hochgerechnet sind rund 2 % der Deutschen einmal in ihrem Leben von einer Belastungsstörung betroffen. Die Auslöser dafür sind vielfältig. Mögliche Ursachen sind Mobbing, Stalking und Trennungen, eigene schwere Erkrankungen oder die nahestehender Personen, Todesfälle, Unfälle, sexueller Missbrauch und andere Gewalttaten oder Kriege. Sind diese Einwirkungen nicht allzu heftig und eine grundlegende Resilienz vorhanden, können Belastungsstörungen allein überwunden werden. Es liegt jedoch keineswegs im Verschulden der Betroffenen, wenn dies nicht gelingt. Aus der akuten Belastungsstörung kann sich eine PTBS entwickeln, wenn nicht rechtzeitig fachlich kompetente Hilfe zur Hand ist. Es ist Personen nicht möglich, immer wiederkehrenden, Traumata auslösenden Situationen zu entfliehen, besteht die Gefahr, dass sich eine komplexe PTBS entwickelt. Sie übertrifft die akute oder einfache PTBS sowohl was die Auswirkungen als auch was die Dauer angeht. Allgemein gilt, dass eine komplexe PTBS zwei Jahre andauern muss, damit sie als solche klassifiziert wird. Vergleichbar ist die komplexe PTBS mit der "andauernden Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung", wie sie schon in der ICD-10 beschrieben ist.
Welche berufliche Disposition besteht für Belastungsstörungen?
Bestimmte Berufsgruppen sind besonders gefährdet, durch dauerhafte oder immer wiederkehrende Belastungen eine klassische oder komplexe PTBS zu entwickeln. Dazu gehören Soldaten, aber auch Einsatzkräfte von Friedenstruppen. Ebenso sind die Zahlen der Betroffenen bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten überdurchschnittlich gefährdet. Auch Menschen, die in Kriegsgebieten leben, sind den auslösenden Gefahren Tag für Tag ausgesetzt. Sie haben kaum Gelegenheit, Angst und andere Traumata abzubauen, als Folge entwickelt sich in vielen Fällen eine komplexe PTBS. Über alle Maßen betroffen sein können auch Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt oder von Missbrauch wurden. Sie verdrängen oft die Gefahr, der sie über einen langen Zeitraum oder immer wiederkehrend ausgesetzt sind und waren. Hier ist es nicht auszuschließen, dass die komplexe PTBS erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten zum Tragen kommt. Die Ursachenforschung wie auch die Therapie gestalten sich deshalb aufwendig, weil die zugrunde liegenden Geschehnisse nicht als solche erkannt oder nicht mehr zugeordnet werden können.
Wie erfolgt die Diagnose und Ursachenfindung einer komplexen PTBS?
Spätestens nach einem auf eine PTBS oder komplexe PTBS hindeutenden Selbsttest ist ein Arztbesuch oder die Kontaktaufnahme zu einem Therapeuten ratsam. Für Betroffene ist es wichtig zu wissen, dass möglichst weitreichende Auskünfte die Diagnose erleichtern. Scham, schmerzende Erinnerungen oder Schuldgefühle können dabei unvermeidbar sein. Ein kompetenter Facharzt oder Therapeut geht auf die Betroffenen ein und nimmt darauf bereits bei der Anamnese Rücksicht. Offenheit und Vertrauen sind zwei wichtige Bausteine für den späteren Therapieerfolg. Der Weg zur zielführenden Anamnese und Diagnose ist eine Angelegenheit, die eine fachliche Qualifikation und Erfahrung erfordert. Ähnliche Krankheitsbilder wie Burnout, Fatiqué, Depression, bipolare Störungen, Psychosen, andere dissoziative Erkrankungen, Borderline oder durch Allergien oder stoffwechselbedingte Symptome müssen ausgeschlossen oder als Folgeerkrankung erkannt werden. Für die behandelnden Ärzte und Therapeuten ist es wichtig, jedes Symptom einzeln zu betrachten, damit es den jeweiligen Traumafolgestörungen zugeordnet werden kann. Dadurch kann sich die Diagnose erschweren. Eine gründliche Vorarbeit hier ist jedoch unerlässlich, um auf den Erkenntnissen eine sinnvolle und Erfolg versprechende Therapie aufzubauen. Gleichzeitig kann es erforderlich werden, mehrere Einzelerkrankungen entweder gemeinsam oder in einer zweckmäßigen Reihenfolge zu behandeln. Folgt die Therapie nur einer Grunderkrankung, stellt dies in der Regel einen Therapieerfolg von vornherein infrage, zumindest teilweise, wenn eben nicht komplett.
Welche Personengruppen können von einer KPTBS betroffen sein?
Belastungsstörungen kennen kein Alter. Zu den Betroffenen zählen Kinder ebenso wie Senioren. Deshalb unterhalten die Oberberg Kliniken Schwerpunkte für bestimmte Altersabschnitte, etwa für junge Erwachsene oder Betroffene im höheren Lebensalter.
Wo finden Erkrankte Kliniken zur Behandlung einer KPTBS?
Um eine optimale therapeutische Versorgung der Betroffenen zu gewährleisten, werden schwere Fälle von PTBS oder der komplexen PTBS an vier Standorten der Oberberg Kliniken betreut. Diese Schwerpunktzentren bestehen in den Oberberg Fachkliniken Rhein-Jura, Weserbergland, Schwarzwald und der Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad. Hier stehen besonders ausgebildete Therapeuten zur Verfügung.
Wie lange dauert ein Klinikaufenthalt bei KPTBS?
Es hängt von der Schwere der KPTBS und ihren Begleiterkrankungen ab, wie lange ein Aufenthalt in der Klinik erforderlich ist. Auch der persönliche Therapieerfolg spielt dabei eine Rolle. Je nach Therapieerfolg und der individuellen Möglichkeit kann hier reagiert werden, beispielsweise durch Umstellung von einer vollstationären Behandlung auf die Therapie in der Tagesklinik.
Oberberg Blogartikel zu Komplexe PTBS
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