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  • Anhaltende Trauerstörung

    Wenn der Schmerz nicht enden will

    Frau sitzt in einer ecke mit taschen tüchern

    Diagnose Anhaltende Trauerstörung: Was tun?

    Trauer ist ein normaler, sehr individueller Prozess, der in der Regel keine psychologische Hilfe notwendig macht - es sei denn, Betroffene sind in ihrer Trauer dermaßen gefangen, dass ihnen der Weg zurück in den Alltag versperrt bleibt. Sind Trauernde auch Monate nach dem Verlust nicht in der Lage, Lebensfreude zu empfinden und das soziale Miteinander mit Freunden, Bekannten und der Familie zu genießen, sprechen wir von einer anhaltenden Trauerstörung. Eine Psychotherapie ist dann oftmals angeraten.

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    Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.

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    Therapien

    Mögliche Therapieverfahren bei Anhaltende Trauerstörung

    Als Oberberg-Patient können Sie mit Ihrem Therapeuten-Team immer ausführlich besprechen, welches individuelle, evidenzbasierte Behandlungskonzept für Sie den größten Therapieerfolg verspricht.

    Zur Behandlung von Anhaltende Trauerstörung setzen wir unter anderem diese Therapieverfahren ein:

    Oberberg Privatkliniken für Anhaltende Trauerstörung

    Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.

    In diesen Kliniken behandeln wir Anhaltende Trauerstörung auf höchstem Niveau:

    Was unsere Gäste sagen

    Wir behandeln Menschen, nicht Diagnosen.

    Oberberg Kliniken

    Symptome und Warnsignale

    Woran erkenne ich eine anhaltende Trauerstörung?

    Was ist eine anhaltende Trauerstörung?

    Bei der anhaltenden Trauerstörung entwickeln Betroffene nach dem Tod einer ihnen nahestehenden Person eine pathologische Trauerreaktion, deren Intensität und Dauer über eine normale Trauer hinausgeht (Süß, 2022). Es handelt sich um eine eigenständige Diagnose (ICD-11), die jedoch oftmals schwer von anderen Krankheitsbildern wie der Depression oder der Angststörung abzugrenzen ist.

    Folgende Symptome sind typisch für die anhaltende Trauerstörung:
    • eine extrem ausgeprägte und anhaltende Sehnsucht nach dem Verstorbenen
    • die anhaltende Beschäftigung mit dem Verstorbenen (Ansehen von Fotos etc.), begleitet von starkem emotionalen Schmerz
    • begleitende Schuldgefühle und Wut
    • die Unfähigkeit, den Verlust zu akzeptieren (Verleugnung)
    • Schwierigkeiten, wieder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen
    • das Gefühl, einen Teil des eigenen Ichs verloren zu haben
    • emotionale Taubheit
    • die Unfähigkeit, sich zu freuen und allgemein guter Stimmung zu sein
    • Psychosomatik: psychische Beschwerden gehen mit körperlichen einher (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen etc.)
    All diese Symptome können auch bei einer normalen Trauerreaktion auftreten - liegt eine anhaltende Trauerstörung vor, lassen sie jedoch nicht nach, sondern sind auch nach Ablauf von sechs Monaten weiterhin vorhanden, ohne an Intensität verloren zu haben. Dazu kommt es meist zu erheblichen Beeinträchtigungen im familiären und sozialen Bereich, aber beispielsweise auch in der Schule oder am Arbeitsplatz (Süß, 2022).

    Fragen und Antworten

    Weitere Informationen zu Anhaltende Trauerstörung

    Wodurch wird die anhaltende Trauerstörung verursacht?

    Trauer entwickelt sich nur selten zu einer anhaltenden Trauerstörung. Manchmal ist der Verlust jedoch so schwerwiegend, dass die Betroffenen nur mühsam oder gar nicht zurück ins Leben finden. Erschwerende Faktoren bei der Trauerbewältigung können zum Beispiel sein:
    • Tod eines langjährigen Partners oder des eigenen Kindes
    • Suizid eines nahen Angehörigen
    • plötzlicher und unerwarteter Tod
    • Tod einer Person, für die der oder die Trauernde sich verantwortlich gefühlt hat
    • Konfrontation mit mehreren Todesfällen innerhalb kurzer Zeit

    Auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale der trauernden Person können das Risiko für eine anhaltende Trauerstörung erhöhen. So bringen manche Menschen eine ausgeprägte Vulnerabilität mit - etwa aufgrund von mangelndem Selbstvertrauen oder in Folge negativer Erfahrungen in der Vergangenheit. Auch soziale Isolation oder ganz allgemein die fehlende Unterstützung durch Familie und Freunde gelten als Risikofaktor für eine anhaltende Trauerstörung (Severin, 2023).

    Wie unterscheidet sich die anhaltende Trauerstörung von der normalen Trauer?

    Bei den meisten Menschen findet Trauer in Phasen statt. Es gibt verschiedene Modelle, denen jedoch gemein ist, dass Trauernde Schritt für Schritt den Weg zurück in ein normales Leben finden.

    Modelle der Trauer

    Das 5-Phasen-Modell nach Kübler-Ross

    Nach dem 5-Phasen-Modell nach Kübler-Ross treten Trauernde unmittelbar nach dem Todesfall in eine Schockphase (Phase 1) ein, in der sie den Verlust leugnen. In der anschließenden Widerstandsphase (Phase 2) erleben sie großen Zorn, bevor sie allmählich fähig werden, sich vom geliebten Menschen zu verabschieden (Phase 3). Sie öffnen sich neuen Möglichkeiten (Phase 4) und sind letztlich in der Lage, den Tod zu akzeptieren (Phase 5).

    Das 4-Phasen-Modell nach Kast
    Verena Kast unterteilt die Trauer in folgende Phasen:
    • Nicht-Wahrhaben-Wollen
    • aufbrechende Emotionen
    • Sich-Trennen
    • Finden eines neuen Selbst- und Weltbezugs
    Dass normale Trauer in Phasen stattfindet, bedeutet nicht, dass es keine Rückschritte gibt. Im Gegenteil: Bei den wenigsten Menschen ist Trauer ein geradliniger Weg, der ohne Umwege ans Ziel führt. Liegt eine anhaltende Trauerstörung vor, gibt es hingegen keine Fortschritte: Betroffene kommen in der Bewältigung nicht voran, sie stecken fest und ihr Leben scheint stillzustehen (Wolf, 2019).

    Wie wird eine anhaltende Trauerstörung diagnostiziert?

    Bessert sich die Stimmung auch sechs Monate nach dem Todesfall nicht, könnte eine anhaltende Trauerstörung vorliegen. In diesem Fall ist es ratsam, sich Unterstützung zu holen, wobei die hausärztliche Praxis in der Regel die erste Anlaufstelle ist. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an eine Praxis für Psychiatrie oder Psychotherapie.
    Eine korrekte Diagnose ist ausgesprochen wichtig, denn nur dann kann die Therapie von Beginn an in die richtigen Bahnen gelenkt werden. ExpertInnen müssen also zweifelsfrei feststellen, ob es sich noch um einen normalen Trauerprozess oder bereits um eine anhaltende Trauerstörung handelt - nicht zuletzt, weil sich verschiedene Krankheitsbilder überlappen können. Auch der Leidensdruck und ein etwaiger Behandlungswunsch der betroffenen Person sind entscheidend dafür, ob eine Psychotherapie eingeleitet wird oder nicht (Münch, 2019).
    In der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen um eine mögliche Pathologisierung von Trauer - also um die Angst davor, dass einem vollkommen natürlichen Prozess der Stempel einer psychischen Erkrankung aufgedrückt wird. Grundsätzlich gilt jedoch: Wer dauerhaft unter dem Verlust eines geliebten Menschen leidet und nicht in der Lage ist, wieder Freude am Leben zu empfinden, benötigt in jedem Fall professionelle Hilfe (Münch, 2019).
    Eine wichtige Rolle für die Diagnose spielt das persönliche Gespräch, genauer gesagt die Beantwortung folgender Fragen:
    • Gab es bereits vor Eintreten des Todesfalls emotionale Probleme - etwa in Form von Schlafstörungen, Antriebslosigkeit oder anhaltender Niedergeschlagenheit?
    • Haben sich die Beschwerden seit dem Todesfall in irgendeiner Form verändert? Sind sie stärker oder schwächer geworden?
    • In welcher Beziehung stand der oder die Betroffene zur verstorbenen Person?
    • Leidet der oder die Betroffene unter Schuldgefühlen, Wut oder emotionaler Taubheit?
    • Wie hat sich der Verlust auf die Arbeit oder die Schule ausgewirkt?
    • Hat der Todesfall das Freizeitverhalten nachhaltig verändert?
    Im Rahmen der Diagnostik müssen ÄrztInnen zudem immer berücksichtigen, dass auch die normale Trauer mitunter länger dauern und intensiver verlaufen kann als zu erwarten wäre. Dies ist oftmals nach dem Verlust eines Kindes oder dem Tod von Bruder oder Schwester der Fall. Nicht immer liegt dann zwangsläufig eine anhaltende Trauerstörung vor. Die Diagnose erfordert also neben viel Fachwissen auch jede Menge Menschenkenntnis - Eigenschaften, auf die PatientInnen sich beim Fachpersonal der Oberberg Kliniken uneingeschränkt verlassen können.

    Therapiemöglichkeiten bei einer anhaltenden Trauerstörung?

    Wurde eine anhaltende Trauerstörung diagnostiziert, kann diese in einer Klinik auf unterschiedliche Weise therapiert werden.

    Trauerbegleitung
    Der Besuch von Trauercafés, die Teilnahme an Trauergruppen und die professionelle Trauerbegleitung können zwar hilfreich sein - bei einer anhaltenden Trauerstörung ersetzen sie jedoch keinesfalls eine psychotherapeutische Behandlung. Stattdessen sollten sie lediglich therapiebegleitend zum Einsatz kommen (Münch, 2019).

    Kognitive Verhaltenstherapie
    Die kognitive Verhaltenstherapie gilt als eine der effektivsten Behandlungsmethoden bei einer anhaltenden Trauerstörung. Der Leidensdruck wird nachhaltig gemindert, Betroffene sehen wieder "Licht am Ende des Tunnels" und können Schritt für Schritt den Weg zurück in ein normales Leben gehen. Es gibt verschiedene Therapieansätze - allen gemein ist jedoch die Annahme, dass wenig hilfreiche Denk- und Verhaltensmuster den normalen Trauerprozess erschweren oder gänzlich blockieren können. Um dem entgegenzuwirken, arbeitet die kognitive Verhaltenstherapie mit zwei Komponenten: der Exposition und der kognitiven Umstrukturierung.
    Im Zuge der Exposition (Reizkonfrontation) werden die PatientInnen mit belastenden Erinnerungen an die verstorbene Person konfrontiert. Anschließend werden negative Gedanken und etwaige Schuldgefühle im Rahmen der kognitiven Umstrukturierung einem Realitätscheck unterzogen. Kognitive Umstrukturierung bedeutet also, ungünstige Denkstrategien zu hinterfragen und neue, konstruktive Denkstrategien zu erarbeiten. Auch Rollenspiele und Psychoedukation (also die Vermittlung von Wissen über das Krankheitsbild) können bei der Therapie einer anhaltenden Trauerstörung zum Einsatz kommen (Psylex, 2014).

    Oberberg Blogartikel zu Anhaltende Trauerstörung

    Kontaktaufnahme

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