Psychoedukation
Wie Patienten von Psychoedukation profitieren können
Übersicht zur Psychoedukation
Für Erkrankte ist es hilfreich, Behandlungen gut nachvollziehen zu können und dafür Therapieschritte und wissenschaftlich-medizinische Begriffe zu verstehen. Psychoedukation kann die Lücke zwischen Ärzten, Erkrankten und ggf. Angehörigen schließen: Sie zielt insbesondere darauf ab, komplexe Sachverhalte kompakt in verständlicher Sprache nahezubringen.
Therapieansatz
Wie funktioniert die Psychoedukation?
- Definition der Psychoedukation
- Psychoedukative Maßnahmen zielen darauf ab, das Verständnis von Patienten im Hinblick auf die eigene Erkrankung oder die Angehöriger zu bessern. Sie wird als Teil der Therapie verstanden und komplementär in den Behandlungsplan integriert.
- Verständnis der Erkrankung fördern
- Fachbegriffe können es erschweren, eine Krankheit und ihre Zusammenhänge zu verstehen. Im Rahmen einer Psychoedukation wird versucht, die Erkrankug mit einfachen Begriffen zu beschreiben, ohne dabei wichtige Details auszulassen.
- Verantwortung für die Krankheit übernehmen
- Die Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit auf einem verständlichen Niveau kann dabei helfen, positiv Einfluss auf die Psyche zu nehmen. Ungewissheit und Sorgen nehmen ab.
- Bewältigung der Krankheit
- Psychoedukation kann den Weg zu einer schnelleren Heilung ebnen oder lehren, wie der Alltag mit der Krankheit gestaltet werden kann. In den meisten Fällen führt dies zu einem positiveren Umgang mit der Erkrankung und zu mehr Selbstsicherheit.
- Formate der Psychoedukation
- Psychoedukation kann in Gruppen oder in Einzelgesprächen erfolgen. Einzelgespräche werden häufiger durchgeführt, Gruppengespräche erlauben Austausch unter den Patienten.
- Ursprung und Anwendung
- Psychoedukative Ansätze stammen ursprünglich aus den USA und wurden bei Schizophrenie eingeführt. Heute wird Psychoedukation bei vielen Erkrankungen angewandt, entlastet emotional Erkrankte und Angehörige und erzielt messbare Erfolge.
Therapieziele
Was sind die Therapieziele der Psychoedukation?
- Verständnis schaffen
- Psychoedukation erklärt in einfacher, verständlicher Sprache, worum es bei einer Erkrankung geht - also Symptome, Ursachen und mögliche Krankheitsverläufe. So wird das oft komplexe medizinisch-psychologische Wissen zugänglich, und Betroffene (oder Angehörige) können ihre Situation besser einordnen.
- Verantwortung ermöglichen
- Wenn Patienten verstehen, welche Prozesse bei ihrer Erkrankung eine Rolle spielen, können sie selbst Einfluss auf den Umgang damit nehmen. Dies stärkt das Gefühl, nicht von der Krankheit kontrolliert zu werden - sondern selbst aktiv mitgestalten zu können.
- Alltag erleichtern
- Psychoedukation vermittelt, wie der Alltag trotz Erkrankung gestaltet werden kann - z.B. durch passende Verhaltensweisen oder Bewältigungsstrategien. So wird der Umgang mit der Krankheit oder mit Belastungen im Alltag positiver und sicherer.
- Motivation fördern
- Durch Wissen über Sinn, Funktion und Wirkung geplanter Behandlungen fällt es leichter, therapeutische Maßnahmen nachzuvollziehen und sie regelmäßig umzusetzen. Das steigert Motivation und Verantwortungsgefühl gegenüber der eigenen Heilung.
- Stressbewältigung unterstützen
- Gerade nach einer Diagnose oder bei akuten Krankheitsphasen kann Stress hoch sein. Psychoedukation vermittelt Informationen und Orientierung - was helfen kann, Stress zu verringern und psychisch besser mit der Krankheit umzugehen.
- Prävention ermöglichen
- Psychoedukation kann vorbeugend wirken - etwa dafür sensibilisieren, welche persönlichen und sozialen Ressourcen vorhanden sind. Dadurch wird es leichter, langfristig stabil mit der Krankheit umzugehen und Lebensqualität zu erhalten.
Kliniken
Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.
Diese Kliniken bieten Psychoedukation auf höchstem Niveau:
Patientenaufnahme
Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Ganz einfach – in drei Schritten.
Wir sind für Sie da!
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1Sie kontaktieren uns.
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2Unser freundliches Aufnahmeteam berät Sie persönlich.
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3Wir kümmern uns um eine schnelle und reibungslose Aufnahme.
Behandlungsfelder der Psychoedukation
Wir behandeln psychische Störungen - und stärken Ihre seelische Gesundheit
Ihre psychische Gesundheit
ist unser Antrieb.
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Menschlichkeit
Wir handeln achtsam, herzlich und vertrauensvoll - in der Patientenbetreuung ebenso wie im kollegialen Miteinander innerhalb der Oberberggruppe und zwischen den Kliniken.
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Verbundenheit
Wir behandeln Patienten so, wie wir selbst behandelt werden möchten - auf Augenhöhe, ernstgenommen und wohlfühlend.
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Evidenz
Wir entwickeln Therapiekonzepte, die bewährte Verfahren mit den neuesten Erkenntnissen evidenzbasierter, innovativer und störungsorientierter Psychotherapie und Pharmakotherapie verbinden.
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zur Psychoedukation
Wie können Patienten von Psychoedukation profitieren?
Um Therapieschritte zu verstehen und Behandlungen gut nachvollziehen zu können, ist es für Erkrankte hilfreich, wissenschaftlich-medizinische Begriffe zu verstehen. Um die Lücke zwischen Ärzten, Erkrankten und ggf. Angehörigen zu schließen, kann eine Psychoedukation helfen: Sie zielt insbesondere darauf ab, komplexe Sachverhalte in kompakt und in verständliche Sprache nahezubringen.
Was ist Psychoedukation?
Psychoedukative Maßnahmen zielen darauf ab, das Verständnis von Patienten im Hinblick auf die eigene Erkrankung (oder die Angehöriger) zu bessern. Psychoedukation wird, trotz ihres Begriffs, nicht ausschließlich bei seelischen Erkrankungen eingesetzt, sondern auch bei körperlichen. Da ein verbessertes Verständnis über die eigene Erkrankung positive Effekte auf das Wohlbefinden haben kann, wird Psychoedukation als Teil der Therapie verstanden. Sie wird komplementär, als beratender Ansatz, in den Behandlungsplan integriert.
Worauf zielt Psychoedukation ab?
Die Wissensvermittlung durch eine Psychoedukation verfolgt mehrere Ziele. Dazu zählen insbesondere folgende drei: Verständnis, Verantwortung und Bewältigung in Zusammenhang mit der zugrundeliegenden Erkrankung.
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Verständnis
Die Krankheit kann komplex sein und für Menschen ohne medizinischen Hintergrund nicht auf Anhieb verständlich sein. Fachbegriffe können dies erschweren, bedeutende Zusammenhänge können verborgen bleiben. Im Rahmen einer Psychoedukation wird versucht, die Krankheit mit einfachen Begriffen zu beschreiben, ohne dabei wichtige Details auszulassen. Je nach Komplexität der Krankheit kann das Verstehen und Lernen über mehrere Wochen oder Monate andauern. -
Verantwortung
Der Umgang mit der eigenen Erkrankung wird für viele leichter, wenn ein Verständnis darüber vorliegt, welche Prozesse ablaufen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit auf einem verständlichen Niveau kann dabei helfen, auf diese positiv Einfluss zu nehmen. Auch das Gefühl, dass nicht die Krankheit die Person kontrolliert, sondern die Person die Krankheit, kann ein wichtiges Erleben darstellen. Psychoedukation kann Ungewissheit und Sorgen reduzieren und dadurch positive Effekte auf die Psyche haben. -
Bewältigung
Sowohl bei akuten Krankheitszuständen, bei vollständig heilbaren Krankheiten, als auch bei chronischen Erkrankungen – Psychoedukation kann Patienten und Angehörige bei der Bewältigung unterstützen. Sie kann den Weg zu einer schnelleren Heilung ebnen oder lehren, wie beispielsweise mit der Krankheit der Alltag gestaltet werden kann. In den meisten Fällen führt dies zu einem positiveren Umgang mit der Erkrankung und kann mehr Selbstsicherheit bewirken.
Nicht immer meistern Patienten jeden Schritt sofort und ohne Probleme. Es ist Aufgabe der behandelnden Therapeuten, herauszufinden, wo sie psychoedukative Schritte am besten einsetzen. Individuelle, auf das jeweilige akute Problem zugeschnittene Therapieansätze sind in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.
Welche positiven Auswirkungen hat Psychoedukation?
Psychoedukation kann zu verschiedenen positiven Effekten führen, wie bereits anhand der drei Ziele von Psychoedukation (Verständnis, Verantwortung, Bewältigung) erläutert wurden. Deutliche Verbesserungen im Alltag der Patienten können sein:
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Informationsgewinn
Durch anschauliches vermitteln von Inhalten können Symptome, medizinische Prozesse, Ursachen und Therapiemaßnahmen verstanden werden. -
Therapieerläuterung
Das Einhalten therapeutischer Maßnahmen fällt häufig leichter, wenn verständlich ist, wieso diese wichtig sind und was deren Wirkprinzip ist. Finden psychoedukative Gespräche statt, besteht ein Teilziel häufig darin, die Behandlung und ihre hoffentlich wirksamen Effekte zu verstehen. Dies kann den Willen der Patienten steigern, Verantwortung für ihre Heilung zu übernehmen und sie in ihrer Motivation stärken. -
Erleichterung des Umgangs
Mit schweren Erkrankungen zu leben, kann auch soziale Interaktionen beeinträchtigen. So kann der Versuch lohnend sein, den Umgang mit Familienmitgliedern (und anderen Personen im Alltag) einfacher zu gestalten. Wie sich dies umsetzen lässt, hängt von der Art der Krankheit und der individuellen Situation der Betroffenen ab. -
Stressbewältigung
Im Zeitraum unmittelbar nach der Diagnose kann hoher Stress bestehen. Auch schubweise verlaufende Krankheiten, Folgen oder Rückfälle können immer wieder starke Stressanzeichen auslösen. Die Stressbewältigung im Alltag ist daher ebenfalls zentraler Bestandteil von Psychoedukation. -
Vorbeugung und Aktivierung
Um Rückfälle zu vermeiden oder zu verhindern, kann Psychoedukation eine prophylaktische Zielsetzung beinhalten. Außerdem wird untersucht, welche Ressourcen im Leben der Person zur Verfügung stehen. So können diese leichter aktiviert werden, was sich ebenfalls positiv auf den Verlauf der Krankheit auswirken kann – beispielsweise durch Unterstützung von Familienmitgliedern.
Im besten Fall ist eine vollumfängliche Psychoedukation in allen genannten Bereichen wirksam. Auch Teilerfolge sind jedoch denkbar und verbessern oft die Lebensqualität von Betroffenen deutlich.
In welchen Formaten wird Psychoedukation angeboten?
Psychoedukation kann in Gruppen oder in Einzelgesprächen erfolgen
Meist wird ein psychoedukative Einzelgespräch häufiger durchgeführt. Ziel ist stets, die Erkrankung verständlich darzustellen und auf die weiterführenden Therapiemaßnahmen einzugehen. Wie viele Stunden Psychoedukation stattfinden, hängt von der Erkrankung und dem Betroffenen ab. Richtwert können etwa sechs bis einundzwanzig Stunden sein.
Gruppengespräche haben den Vorteil darin, dass sich Patienten zusätzlich untereinander austauschen können - über Erfahrungen, Probleme oder auch positive Aspekte. Dies kann vor allem bei Menschen sinnvoll sein, die sich aufgrund ihrer Krankheit isoliert fühlen. Zu sehen, dass man nicht allein ist, kann einen stark positiven Effekt haben und den emotionalen Zustand verbessern.
Bei welchen Krankheiten kann eine Psychoedukation stattfinden?
Psychoedukation kann bei Krankheiten, die physisch und/oder psychisch stark negative Auswirkungen auf Betroffene haben kann, stattfinden. Psychoedukation kann beispielsweise bei Krebs- oder Autoimmunerkrankungen stattfinden, Herzerkrankungen, Diabetes, Neurodermitis, bei Abhängigkeiten von Suchtmitteln (wie Alkohol) und zahlreichen psychischen Erkrankungen (Depression, ADHS, …) hinzu.
Psychoedukation kann dabei helfen, die Krankheit besser zu begreifen und einen verbesserten Umgang mit ihr zu finden. Ob die eigene Krankheit für diese Form der Therapie in Frage kommt, kann mit dem Behandler besprochen werden.
Zu berücksichtigen ist, dass individuelle Faktoren Einfluss auf den Erfolg der Maßnahmen nehmen können. Dies können starke sozialen Ängste sein, Störungen der Konzentration, Aufmerksamkeitsprobleme oder eine eingeschränkte Denkfähigkeit.
Psychoedukative Programme bei den Kliniken der Oberberg Gruppe
Psychoedukative Programme werden auf Basis aktueller Erkenntnisse aus der Wissenschaft zusammengestellt und an die jeweilige Person angepasst. Dies können Krankheitsbilder wie eine Psychose, Depression, Zwangserkrankung, Schlafstörung, Persönlichkeitsstörung oder auch ADHS sein.
Um die Aussichten auf Erfolg zu verbessern, werden mehrere Bausteine in der Behandlung zu einem kohärenten Ganzen zusammengesetzt. Bewährte Schulmedizin wird verbunden durch klassische oder moderne Psychotherapie, Entspannungsverfahren, Fachtherapien und/oder alternative Medizin. Diese Therapieverfahren können zusätzlich zur Psychoedukation bei erfolgen.
In dieser Zeit begleiten dieselben Therapeuten den Patient während der Psychotherapie. Dies schafft Vertrauen. In den Oberberg Kliniken können Menschen in jedem Alter behandelt werden – egal ob im fortgeschrittenen Alter oder im heranwachsenden.
In den Oberberg Kliniken möchten wir Menschen dabei unterstützen, bei körperlichen und seelischen Erkrankungen und/oder Ausnahmesituationen den Weg zurück ins Leben zu finden und die Lebensqualität wieder zu steigern. Psychoedukation kann ein wichtiger Baustein eines umfangreichen therapeutischen Angebots sein. In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik entscheiden und besprechen wir gemeinsam mit den Patienten, welche Schritte für eine Therapie sinnvoll sein könnten und wieso. Durch ein eigenes Fachwissen können Sie selbst Entscheidungen treffen und die Krankheit positiv beeinflussen. Auch Angehörige können in die Psychoedukation miteinbezogen werden.
An welchem Standort Therapie und Psychoedukation erfolgt, bleibt Ihnen überlassen. Die Oberberg Kliniken bieten tagesklinische Therapien (Psychotherapie, Psychoedukation, Fachtherapie, …) ebenso an wie eine stationäre Behandlung. Unsere Kliniken haben einen gehobenen Standard, damit Sie sich wohlfühlen und Energie schöpfen können. Unsere Ärzte, Therapeuten, Pflegepersonal und alle anderen Mitarbeitenden vor Ort haben Zeit auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.
Quellen
- Van den Höfel, N. (2011). Psychoedukation. DocCheck Flexikon. flexikon.doccheck.com/de/Psychoedukation (zuletzt abgerufen: 13.12.2022).
- Psychiatrie Verlag Psychiatrienetz (Hrsg.). (2022). Psychoedukation. Psychiatrienetz. psychiatrie.de/behandlung/psychoedukation.html (zuletzt abgerufen: 13.12.2022)
- Simhandl, C. (2019). Psychoedukation. MeinMed. meinmed.at/therapie/psychoedukation/2139 (zuletzt abgerufen: 13.12.2022).
- Stangle, W. (2022). Psychoedukation. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. lexikon.stangl.eu/7629/psychoedukation (zuletzt abgerufen: 13.12.2022).
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