Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen
Wenn Zwänge unser Leben bestimmen
Diagnose Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen: Was tun?
„Ich muss erst jede Türklinke desinfizieren, bevor ich sie anfasse!“ Oder: „Bevor ich meine Wohnung verlassen kann, kontrolliere ich mindestens zehn Mal, ob ich den Herd auch wirklich ausgeschaltet habe.“ Wenn Menschen solche und ähnliche „Marotten“ wiederholt und intensiv ausleben, liegt der Verdacht auf eine Zwangsstörung nahe, die ihnen ein normales Leben jedoch extrem erschweren kann.
Patientenaufnahme
Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Ganz einfach – in drei Schritten.
Wir sind für Sie da!
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1Sie kontaktieren uns.
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2Unser freundliches Aufnahmeteam berät Sie persönlich.
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3Wir kümmern uns um eine schnelle und reibungslose Aufnahme.
Therapien
Mögliche Therapieverfahren bei Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen
Als Oberberg-Patient können Sie mit Ihrem Therapeuten-Team immer ausführlich besprechen, welches individuelle, evidenzbasierte Behandlungskonzept für Sie den größten Therapieerfolg verspricht.
Zur Behandlung von Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen setzen wir unter anderem diese Therapieverfahren ein:
Oberberg Privatkliniken für Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen
Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.
In diesen Kliniken behandeln wir Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen auf höchstem Niveau:
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Bayern
Oberberg Fachklinik Bad Tölz
Fachklinik
Buchener Str. 17
83646 Bad Tölz -
Nordrhein-Westfalen
Oberberg Fachklinik Düsseldorf Kaarst
Fachklinik
Am Sandfeld 34
41564 Kaarst -
Brandenburg
Oberberg Fachklinik Potsdam Brandenburg
Fachklinik
Elisenweg 2
14471 Potsdam -
Bayern
Oberberg Fachklinik Scheidegg im Allgäu
Fachklinik
Kurstraße 16
88175 Scheidegg -
Baden-Württemberg
Oberberg Fachklinik Schwarzwald
Fachklinik
Oberberg 1
78132 Hornberg -
Nordrhein-Westfalen
Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen (für Kinder & Jugendliche)
Klinik für Kinder und Jugendliche
Horst 48 (Haus Horst)
41238 Mönchengladbach -
Hessen
Oberberg Parkklinik Wiesbaden Schlangenbad
Fachklinik
Rheingauer Straße 47
65388 Schlangenbad -
Nordrhein-Westfalen
Oberberg Somnia Fachklinik Köln Hürth
Fachklinik
Friedrich-Ebert-Straße 11a
50354 Hürth -
Bremen
Oberberg Tagesklinik Bremen
Tagesklinik
Langemarckstraße 4
28199 Bremen -
Hessen
Oberberg Tagesklinik Frankfurt am Main
Tagesklinik
Hedderichstraße 55-57
60594 Frankfurt am Main -
Hamburg
Oberberg Tagesklinik Hamburg
Tagesklinik
Hermannstraße 9, 1. ZG
20095 Hamburg -
Niedersachsen
Oberberg Tagesklinik Hannover
Tagesklinik
Ellernstraße 38
30175 Hannover -
Bayern
Oberberg Tagesklinik München Bogenhausen
Tagesklinik
Möhlstraße 28
81675 München -
Brandenburg
Oberberg Tagesklinik Potsdam
Tagesklinik
Geschwister-Scholl-Straße 38
14471 Potsdam -
Bayern
Zentrum Isartal
Tagesklinik
Kloster Schäftlarn 8
82067 Kloster Schäftlarn
Was unsere Gäste sagen
Ich habe alle elektrischen Geräte immer wieder kontrolliert. Je mehr ich sie kontrollierte, desto unsicherer wurde ich; unterdrückte ich aber die Kontrollen, wurde ich noch unsicherer. Irgendwann wollte ich einfach rausfinden, was mit mir los war.
29 Jahre, Patientin in der Oberberg Fachklinik Schwarzwald
Symptome und Diagnose
Woran Sie denken sollten
Wie Sie Zwangsstörungen erkennen können?
Eine Zwangsstörung ist durch das Vorhandensein von Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen gekennzeichnet.
Zwangsgedanken sind wiederkehrende Gedanken, Impulse oder Bilder, die als aufdringlich und ungewollt erlebt werden.
Zwangshandlungen sind sich wiederholende, beobachtbare Verhaltensweisen oder mentale (rein gedankliche) Handlungen, zu denen sich eine Person als Reaktion auf einen Zwangsgedanken oder aufgrund von streng zu befolgenden Regeln gezwungen fühlt.
Die Inhalte von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen unterscheiden sich von Person zu Person. Es handelt sich um Themen wie:
• Reinigung (Habe ich alles unternommen, um mich vor Bakterien oder Viren zu schützen? Sollte ich meine Hände lieber mit der Bürste schrubben, anstatt nur zu waschen?)
• Symmetrie
• verbotene oder tabuisierte Gedanken (zum Beispiel die Vorstellung, einem anderen Menschen Gewalt anzutun)
• das Verursachen von Schaden (Ist die Herdplatte wirklich ausgestellt? Wurde die Haustür wirklich abgeschlossen?)
Manche Menschen haben solche „Marotten“, doch nicht jede Marotte ist gleich eine Zwangsstörung. Denn so unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch unsere Bedürfnisse (oder auch „Vorlieben“) für gewisse kleine Rituale, wie etwa den Morgenkaffee nach einer ganz bestimmten Methode zuzubereiten, den Koffer auf die immer gleiche Weise zu packen oder das Abendessen immer zur gleichen Zeit einzunehmen. Diese „Zelebrierungen“ sind in der Regel harmlos, auch dann, wenn uns „die Umstände zu dieser oder jener Verhaltensweise zwingen“. Nehmen sie jedoch überhand, können sie als Zwangsstörung unser tägliches Leben mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Im Extremfall sind Menschen, die an einer ernsthaften Zwangsstörung oder -erkrankung leiden, schon nach relativ kurzer Zeit kaum oder überhaupt nicht mehr in der Lage, einem geregelten Tagesablauf nachzugehen oder sich zu versorgen. Da ihr soziales Umfeld auf ihr zwanghaftes Verhalten jedoch zumeist mit Unverständnis reagiert, versuchen sie, ihre Zwangshandlungen zu verstecken, was typischerweise zu einer weiteren psychischen Belastung und längerfristig in die soziale Isolation führt.
Neben den bekannten Zwangsgedanken und Zwangshandlungen kennt die Psychiatrie noch zahlreiche weitere Indikationen.
Zu den Zwangsstörungen und verwandten Störungen (ZWAV) zählen nach DSM-5 (künftig auch nach ICD-11) neben der Zwangsstörung daher auch:
•
Die Körperdysmorphe Störung, die durch wahrgenommene Defekte oder Mängel im äußeren Erscheinungsbild und ständiges Überprüfen gekennzeichnet ist
•
Das pathologische Horten, bei dem das Bedürfnis, eigenes Hab und Gut aufzubewahren, im Vordergrund steht
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Die Dermatillomanie (Pathologisches Hautzupfen) und die Trichotillomanie (Pathologisches Haareausreißen). Beide Störungsbilder sind durch körperbezogene Wiederholungszwänge gekennzeichnet
•
Das Zwangsgrübeln (ununterbrochenes Nachdenken über ein – häufig lebensfernes – Thema, ohne jemals zu einer Lösung zu gelangen)
•
ZWAV (Zwangsstörungen und verwandte Störungen, zum Beispiel zwanghafte Eifersucht oder auch Nägelkauen)
•
Zwangsspektrumsstörungen (Metabegriff für zahlreiche Störungen der Impulskontrolle; darunter fallen auch Aspekte der Spiel- und der Internetsucht)
Was sind die Diagnosekriterien einer Zwangsstörung?
Nach den internationalen und nationalen Diagnosekatalogen (DSM-5 und ICD-11) finden sich bei Menschen mit einer Zwangsstörung Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen – zumeist sogar beides:
Zwangsgedanken sind definiert durch:
immer wiederkehrende und anhaltende Gedanken, Impulse oder Vorstellungen,
• die mindestens zeitweilig als aufdringlich und ungewollt empfunden werden und
• die meist ausgeprägte Angst und großes Unbehagen hervorrufen.
Die Person versucht, diese Gedanken, Impulse oder Vorstellungen zu ignorieren
• oder zu unterdrücken oder
• sie mithilfe anderer Gedanken oder Tätigkeiten zu neutralisieren (zum Beispiel durch die Ausführung einer Zwangshandlung).
Zwangshandlungen sind definiert durch:
wiederholte Verhaltensweisen (zum Beispiel Hände waschen, ordnen, kontrollieren) oder mentale (geistige) Handlungen (zum Beispiel beten, zählen, Wörter lautlos wiederholen),
• zu denen sich die Person als Reaktion auf einen Zwangsgedanken oder
• aufgrund von streng zu befolgenden Regeln gezwungen fühlt.
Die Verhaltensweisen oder die mentalen Handlungen dienen dazu,
• Angst oder Unbehagen zu verhindern oder
• zu reduzieren oder
• gefürchteten Ereignissen oder Situationen vorzubeugen.
• Diese Verhaltensweisen oder mentalen Handlungen stehen jedoch in keinem realistischen Bezug zu dem, was sie zu neutralisieren oder zu verhindern versuchen, oder sie sind deutlich übertrieben.
Die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen sind zeitintensiv (mehr als eine Stunde pro Tag) oder verursachen in bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen im sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.
Laut ICD-11 (Internationale Klassifikation der Krankheiten, herausgegeben von der Weltgesundheitsorganisation WHO) bestehen bei Zwangserkrankungen folgende Diagnosekriterien:
• Nachweis von regelmäßigen Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen über mindestens zwei Wochen
• Wahrnehmung der Zwangsgedanken als eigene Gedanken (im Gegensatz zu von außen „aufgezwungenen“ Gedanken)
• erfolglose Versuche, sich gegen diese Gedanken zu wehren bzw. die Handlungen zu unterlassen
• stereotype Wiederholung der Zwangssymptome
• bewusste Wahrnehmung der Symptome als übertrieben und/oder sinnlos
• Einschränkung der Lebensqualität durch die auftretenden Symptome, z. B. Herabsetzung der Leistungsfähigkeit, Behinderung sozialer Kontakte
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zu Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen
Wie entstehen Zwangsstörungen?
Die Ursachen für das Auftreten von Zwangsstörungen sind noch nicht vollständig entschlüsselt. Die aktuelle neurobiologische Forschung geht jedoch davon aus, dass genetische Anlage- und Umweltfaktoren für die Entstehung von Zwangserkrankungen verantwortlich sind, wenn auch nicht zu gleichen Teilen.
Gene: Die bisherigen Ergebnisse der Familien- und Zwillingsforschung zeigen eine deutliche familiäre Häufung und legen nahe, dass Zwangserkrankungen erhebliche genetische „Ursachen“ haben. Allerdings gibt es keine eindeutigen Hinweise auf einen einfachen Erbgang (dominant/rezessiv), noch bedeutet eine Zwangserkrankung innerhalb der Familie, dass sich die Störung auch bei Nachkommen manifestiert. Allerdings erhöht sich durch eine entsprechende genetische Veranlagung die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zwangserkrankung auftritt.
Gehirn: Zahlreiche neurobiologische Studien berichten von strukturellen und funktionellen Auffälligkeiten in bestimmten Gehirnregionen (orbitofrontaler Kortex, Striatum und anteriores Cingulum).
Weitere Faktoren: Besonders belastende Lebensereignisse in der Kindheit gelten ebenfalls als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Zwangsstörung. Manche Experten vertreten sogar die Ansicht, dass in manchen Fällen bestimmte Infektionserreger oder eine postinfektiöse Autoimmunreaktion für die Entstehung einer Zwangsstörung verantwortlich sind, doch diese Meinung ist umstritten.
Welche Behandlungen und Therapien gibt es bei Zwangsstörungen?
Psychotherapeutische Maßnahmen [#collapse-1648-0]
Unsere psychotherapeutische Behandlung von Zwangserkrankungen basiert vor allem auf der kognitiven Verhaltenstherapie [/therapien/kognitive-verhaltenstherapie]: Dabei konfrontieren wir unsere Patientinnen und Patienten systematisch und kontrolliert mit den Reizen, die bei ihnen die jeweilige Zwangsstörung auslösen, aber wir leiten sie gleichzeitig an, die sich daraus ergebenden Rituale (Zwangshandlungen) nicht auszuführen. So möchten wir ihnen Schritt für Schritt bewusst machen, dass ihre mit der auslösenden Situation verbundenen Befürchtungen nicht eintreten und dass die für sie so unangenehmen Gefühle nachlassen, obwohl sie ihre Zwangshandlungen nicht wie gewohnt praktizieren.
In einigen Fällen hat sich die Kombination verschiedener verhaltenstherapeutischer Ansätze als Erfolg versprechend erwiesen. So können Zwangserkrankungen nicht nur mit konkreten Auslösern (Angst, Ekel oder Anspannung) verbunden sein, sondern auch zweckgerichtete Funktionen besitzen – etwa als Kompensation von starken Selbstzweifeln oder zur Regulierung der Beziehung zu nahestehenden Personen. Hier empfiehlt es sich, Angehörige oder enge Bezugspersonen des Patienten in die Therapie einzubinden, besonders dann, wenn sie Teil, Anlass oder Auslöser der Zwangsrituale sind.
Medikamentöse Behandlung [#collapse-1648-1]
Für die unterstützende Pharmakotherapie setzen wir sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer ein (kurz SSRI, wie Escitalopram, Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin oder auch das trizyklische Antidepressivum Clomipramin). Diese Medikamente eignen sich auch zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Bei schweren Zwangserkrankungen erzielen wir die besten Therapieergebnisse mit einer Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und Psychopharmakotherapie mit einem SSRI.
Informationen für Angehörige [#collapse-1648-2]
Zwangsstörungen (oder Zwangserkrankungen) können für Angehörige und andere nahestehende Personen der Betroffenen sehr belastend sein. Denn häufig leiden sie nicht nur „mit“, sondern werden in deren zwanghafte Rituale eingebunden. Die Angehörigen sollten sich jedoch weder kommentarlos unterordnen noch gar ihren eigenen Alltag darauf ausrichten, sondern versuchen, den Betroffenen immer wieder klarzumachen, dass sie ihre Zwangserkrankung alleine nicht in den Griff bekommen und sie selbst keine professionelle Hilfe leisten können. Angehörige sollten sich zusätzlich Informationen und Rat bei Selbsthilfegruppen und Fachgesellschaften – auch im Internet – einholen.
Oberberg Blogartikel zu Zwangsstörung und verwandte Erkrankungen
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