Metakognitives Training
Behandlung von positiven Schizophrenie-Symptomen
Übersicht zum Metakognitiven Training
Von Schizophrenie betroffene Menschen sind häufig einem hohen Leidensdruck ausgesetzt. Die durch die Erkrankung erzeugten Symptome sind bereits enorm belastend, hinzu kommt jedoch in vielen Fällen eine erhebliche Stigmatisierung der Betroffenen durch Angehörige und die Gesellschaft. Wer an einer Schizophrenie erkrankt, sollte daher zeitnah eine Behandlung beginnen. Eine von vielen möglichen Therapieverfahren ist das Metakognitive Training (MKT). Es hilft gegen die sogenannten positiven Symptome, die mit einer Schizophrenie einhergehen.
Therapieansatz
Wie funktioniert das Metakognitive Training?
- Definition von Metakognition
- Metakognition bedeutet Denken über das Denken. Die Patienten reflektieren im Beisein und mit Hilfe von professionell ausgebildeten Psychotherapeuten ihre alltäglichen Denkprozesse.
- Reflektion alltäglicher Denkprozesse
- Im Metakognitiven Training lernen Betroffene, ihre Denkweisen zu analysieren. Dies geschieht in Gruppen oder individuell mit Therapeutenführung. Der Fokus liegt auf der Identifikation verzerrter Muster im Denken.
- Aufdecken und Korrektur von verzerrten Gedanken
- Sobald verzerrtes Denken erkannt wird, folgt eine Korrekturphase. Patienten lernen zu verstehen, wie solche Verzerrungen zu Symptomen beitragen. Dies hilft, die Ursachen der Belastung besser zu managen.
- Beispiel: vorschnelle Schlussfolgerungen
- Ein typisches Beispiel sind vorschnelle Schlussfolgerungen aus Beobachtungen. Betroffene lernen, diese zu stoppen und vorteilhafte Alternativen zu finden. Dadurch können wahnhafte Überzeugungen reduziert werden.
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Das Training lehrt Strategien, wie man Grübeln, Sorgen oder dysfunktionale Gedanken kontrolliert, anstatt von ihnen gesteuert zu werden. Durch das Üben dieser Techniken können Betroffene eigenständig ihre Gedanken steuern und langfristig emotional stabiler werden.
- International belegte Wirksamkeit
- Internationale Studien belegen die Wirksamkeit des Metakognitiven Trainings. Es wird vor allem zur Behandlung von Schizophrenie und Psychosen empfohlen.
Therapieziele
Was sind die Therapieziele des Metakognitiven Trainings?
- Lindern positiver Schizophrenie-Symptome
- Das Metakognitive Training zielt darauf ab, positive Symptome wie Wahn und Halluzinationen zu mildern. Betroffene lernen, diese durch gezieltes Denken zu bewältigen. Dies reduziert den Leidensdruck erheblich.
- Überwinden von Denkstörungen
- Ein Hauptziel ist die Überwindung problematischer Denkstörungen. Patienten korrigieren verzerrte Denkprozesse, um Realitätsverlust zu verringern. Langfristig verbessert sich dadurch die Symptombewältigung.
- Förderung gesunder Denkalternativen
- Betroffene lernen, hilfreiche Gedankenalternativen zu entwickeln, die dysfunktionale Denkmuster ersetzen. Dies unterstützt die Kontrolle von innerer Unruhe und belastenden Wahrnehmungen und stärkt zugleich die kognitive Flexibilität.
- Stärkung der Selbstwirksamkeit
- Das Training vermittelt Fähigkeiten, um Symptome eigenständig zu bewältigen. Patienten gewinnen Kontrolle über ihr Denken, was zu mehr Unabhängigkeit und einer höheren Lebensqualität führt.
- Verbesserung sozialer Integration
- Durch Reduktion von Stigmatisierung und Symptomen steigt die Integration. Betroffene lernen, gesellschaftliche Vorurteile zu konterkarieren. Die Therapie unterstützt den Weg zur Genesung.
- Erweiterung auf weitere psychische Störungen
- Das Training unterstützt auch Patienten mit Borderline- oder Zwangsstörungen. Es wird individuell angepasst und ergänzt etablierte Verhaltenstherapien auf effektive Weise.
Kliniken
Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.
Diese Kliniken bieten Metakognitives Training auf höchstem Niveau:
-
Nordrhein-Westfalen
Oberberg Somnia Fachklinik Köln Hürth
Fachklinik
Friedrich-Ebert-Straße 11a
50354 Hürth -
Hamburg
Oberberg Tagesklinik Hamburg
Tagesklinik
Hermannstraße 9, 1. ZG
20095 Hamburg
Patientenaufnahme
Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Ganz einfach – in drei Schritten.
Wir sind für Sie da!
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1Sie kontaktieren uns.
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2Unser freundliches Aufnahmeteam berät Sie persönlich.
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3Wir kümmern uns um eine schnelle und reibungslose Aufnahme.
Behandlungsfelder vom Metakognitiven Training
Wir behandeln psychische Störungen - und stärken Ihre seelische Gesundheit
Ihre psychische Gesundheit
ist unser Antrieb.
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Menschlichkeit
Wir handeln achtsam, herzlich und vertrauensvoll - in der Patientenbetreuung ebenso wie im kollegialen Miteinander innerhalb der Oberberggruppe und zwischen den Kliniken.
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Verbundenheit
Wir behandeln Patienten so, wie wir selbst behandelt werden möchten - auf Augenhöhe, ernstgenommen und wohlfühlend.
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Evidenz
Wir entwickeln Therapiekonzepte, die bewährte Verfahren mit den neuesten Erkenntnissen evidenzbasierter, innovativer und störungsorientierter Psychotherapie und Pharmakotherapie verbinden.
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zum Metakognitiven Training
Wie kann Metakognitives Training Menschen mit Schizophrenie unterstützen?
Von Schizophrenie betroffene Menschen sind häufig einem hohen Leidensdruck ausgesetzt. Die durch die Erkrankung erzeugten Symptome sind bereits enorm belastend, hinzu kommt jedoch in vielen Fällen eine erhebliche Stigmatisierung der Betroffenen durch Angehörige und die Gesellschaft. Wer an einer Schizophrenie erkrankt, sollte daher zeitnah eine Behandlung beginnen. Eine von vielen möglichen Therapieverfahren ist das Metakognitive Training (MKT). Es hilft gegen die sogenannten positiven Symptome, die mit einer Schizophrenie einhergehen.
Was ist mit positiven Schizophrenie-Symptome gemeint?
Bei der Schizophrenie handelt es sich um eine psychische Erkrankung des Menschen und eine bestimmte Form der Psychose. Es gibt verschiedene anerkannte Formen, darunter die paranoide, die hebephrene und die katatone Schizophrenie. Die Symptome dieser Erkrankungen sind jeweils relativ spezifisch und beziehen sich sowohl auf das Verhalten der Person als auch auf ihr inneres Erleben. Zu den häufigsten Kennzeichen zählen das Hören nicht realer Stimmen, wahnhaftes Erleben und Antriebslosigkeit. Es gibt jedoch viele weitere Merkmale, die bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Wer sich mit der Schizophrenie auseinandersetzt, wird schnell bemerken, dass die Symptome der psychischen Erkrankung in positive (Plus-Symptome) und negative (Minus-Symptome) unterteilt sind. Das meint jedoch nicht, dass diese positive oder negative Auswirkungen hätten; bei der Definition geht es viel mehr darum, dass das individuelle Erleben durch den Einfluss der Positiv- bzw. Plussymptome übersteigert und somit intensiver zu Tage tritt. Bei den Negativ- oder Minussymptomen ist das Gegenteil der Fall, denn sie schränken das Erleben eher ein. Beide Symptombereiche können belastend für die Betroffenen sein.
Typische Plus-Symptome der Schizophrenie sind zum Beispiel folgende:
- Wahn
- innere Unruhe
- Stimmen hören
- Halluzinationen
- Realitätsverlust
Treten bei der Schizophrenie zusätzlich Negativsymptome auf, handelt es sich dabei häufig um eine Affektverflachung, Antriebsstörungen und/oder Apathie. Auch in diesem Bereich ist die Liste der möglichen Veränderungen groß.
Was ist Metakognitives Training (MKT)?
Wer von Schizophrenie betroffen ist und unter belastenden Positiv-, beziehungsweise Plussymptomen wie den oben genannten leidet, kann sich durch eine neue Therapieform helfen lassen: Das Metakognitive Training ist eine Variante der Verhaltenstherapie. Sie hilft den PatientInnen, problematische Störungen des Denkens zu lindern oder gänzlich zu überwinden. Dadurch fällt es den von Schizophrenie betroffenen Personen leichter, die Positiv-Symptomatik zu bewältigen und wieder gesund zu werden.
Der Begriff Metakognition bedeutet "Denken über das Denken". Die Patienten reflektieren also im Beisein und mit Hilfe von professionell ausgebildeten und geschulten Psychotherapeuten ihre alltäglichen Denkprozesse. Dabei decken sie Verzerrungen auf. Sind diese erst einmal gefunden worden, folgt eine anschließende Korrektur. Bei einem verzerrten Denkprozess im Rahmen der Schizophrenie kann es sich zum Beispiel um vorschnelle Schlussfolgerungen bei den gemachten Beobachtungen kommen.
Die Patienten können nun lernen, diese ungünstigen Schlussfolgerungen also solche Wahrzunehmen, sie zu stoppen und eine vorteilhaftere Alternative zu finden. Außerdem ermöglicht Metakognitives Training, dass in Zukunft keine vorschnellen Bewertungen mehr erfolgen, sodass die Betroffenen sich eines Tages selbst helfen können.
Was ist zur Wirksamkeit des Metakognitives Trainings bekannt?
Einige Studien belegen bereits die Wirksamkeit. Aufgrund der Belege für Metakognitives Training und dessen Wirksamkeit erfährt die Therapieform daher bereits internationale Anerkennung. Tatsächlich wurde das MKT im Jahr 2016 zum ersten Mal zugelassen und zwar in den Staaten Australien und Neuseeland. In dortigen Psychiatrien gilt Metakognitives Training seitdem als empfohlene Behandlung für viele Betroffene von Schizophrenie. Inzwischen wird das Trainingsprogramm auch in Deutschland in der Therapie von Schizophrenien und Psychosen empfohlen.
Bei welchen Indikationen kann Metakognitives Training helfen?
Die Erkrankung, bei der das Trainingsprogramm besonders oft eingesetzt wird, ist die bereits erwähnte Schizophrenie. Allerdings zeigte sich, dass auch an anderen Störungen erkrankte Menschen von Metakognitivem Training profitieren können. Teilweise findet man auch hier bereits einzelne Studien, die die Wirksamkeit belegen können.
Zu den Störungsbildern, bei denen das Training positive Auswirkungen entfaltet, zählen zum Beispiel die Persönlichkeitsstörung Borderline, Bipolare Störungen und Zwangsstörungen. Darüber hinaus soll es bei Depressionen und Spielsucht eine Hilfe sein. Ob sich Metakognitives Training für einen Betroffenen einer psychischen Erkrankung eignet, sollte im Einzelfall erörtert werden. Generell gibt es für die meisten der genannten Störungen bereits Verhaltenstherapien, die eine hohe Wirksamkeit auszeichnet. Menschen mit Borderline profitieren demnach am häufigsten von der Dialektisch-Behavioralen Therapie.
Metakognitives Training in den Oberberg Kliniken
In den Fachkliniken der Oberberg Gruppe erhalten Sie als Patient die bestmöglichen evidenzbasierten Therapieangebote, die modernsten medizinischen Standards entsprechen und dabei ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und und beraten Sie gerne.
Quellen
- S. Moritz, F. Bohn, R. Veckenstedt, B. Hottenrott, T. Woodward; "Metacognition Study Group: Metakognitives Training für schizophrene Patienten (MKT). Manual. 6. Auflage." VanHam Campus Verlag, Hamburg 2016.
- Wolfgang Gaebel und Wolfgang Wölwer (2010) "Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 50: Schizophrenie", Berlin: Robert Koch-Institut (https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsT/Schizophrenie.pdf?__blob=publicationFile).
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