Elektrokonvulsionstherapie
Anerkannte Behandlungsmethode bei schweren depressiven Störungen
Übersicht zur Elektrokonvulsionstherapie
Einige Menschen, die unter schweren Depressionen leiden, erfahren häufig nur wenig Linderung durch reguläre Therapieverfahren wie Medikamente oder Gesprächstherapien. In einigen Fällen kann dann eine Elektrokonvulsionstherapie (EKT) helfen. Eine Wirksamkeit ist auch bei bisheriger Therapieresistenz gut belegt, sodass diese Behandlungsmethode auch in den Oberbergkliniken angeboten wird.
Therapieansatz
Wie funktioniert die Elektrokonvulsionstherapie?
- Gezielte Stromimpulse im Gehirn
- Bei der EKT wird das Gehirn von Patienten mit schweren Depressionen kontrollierten Stromimpulsen ausgesetzt. Dies führt zu einer kurzen Übererregung der Neuronen.
- Ausschüttung von Neurotransmittern
- Durch die Übererregung werden vermehrt Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin ausgeschüttet. Diese Substanzen wirken den depressiven Symptomen entgegen.
- Historische Beobachtungen der EKT
- Die Methode basiert auf Beobachtungen, dass epileptische Anfälle manche Symptombilder verbesserten. Dies führte im frühen 20. Jahrhundert zu medizinischen Forschungen unter kontrollierten Bedingungen.
- Vergleichbare Effekte mit Medikamenten
- Im Stoffwechsel der Patienten kommt es zur Ausschüttung wichtiger Neurotransmitter und Hormone. Der Effekt ist vergleichbar mit Medikamenten, die neuroendokrinologische Störungen beheben.
- Behandlung unter Narkose und Schutz
- Während der Behandlung ist der Patient narkotisiert und spürt nichts. Muskelrelaxantien verhindern Krämpfe, während das Gehirn den Stromimpulsen ausgesetzt ist.
- Kurzzeitige Sitzungen in Serie
- Eine einzelne EKT-Sitzung dauert nur etwa 30 Sekunden. Pro Therapie können bis zu zwölf Behandlungen im Abstand von wenigen Tagen stattfinden.
Therapieziele
Was sind die Therapieziele der Elektrokonvulsionstherapie?
- Wissenschaftlich belegte Wirksamkeit
- Hunderte wissenschaftlich anerkannte Studien belegen die Wirksamkeit der Elektrokrampftherapie bei schweren Depressionen. Das Verfahren gilt inzwischen als wirksame Behandlungsmethode.
- Empfehlung bei Wahn-Erleben
- Die Wirksamkeitshinweise sind insbesondere bei zusätzlichem Wahn-Erleben überzeugend. Die Bundesärztekammer empfiehlt die Therapie, sofern die notwendigen Indikationen vorliegen.
- Alternative bei Therapieresistenz
- EKT sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn bei schweren Depressionen andere Behandlungsmethoden keinen Erfolg zeigen. Die Studienurteile fallen vorwiegend positiv aus.
- Umgang mit vorübergehenden Gedächtnisstörungen
- Eine mögliche Nebenwirkung ist eine Störung des Gedächtnisses, die sich jedoch meist wieder zurückbildet. Empfohlen wird daher eine geringe Dosis der Anwendung und weitere Schutzmaßnahmen.
- Linderung typischer Begleitsymptome
- Patienten können Kopfschmerzen, Übelkeit und Muskelkater erleben. Diese Nebenwirkungen lassen sich jedoch gut medikamentös lindern.
- Beachtung von Kontraindikationen
- Die Therapie ist bei Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Aneurysmen nicht anzuwenden. Weitere Gegenanzeigen müssen stets vor Beginn der Behandlung abgeklärt werden.
Kliniken
Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.
Diese Kliniken bieten Elektrokonvulsionstherapie auf höchstem Niveau:
Patientenaufnahme
Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Ganz einfach – in drei Schritten.
Wir sind für Sie da!
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1Sie kontaktieren uns.
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2Unser freundliches Aufnahmeteam berät Sie persönlich.
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Behandlungsfelder der Elektrokonvulsionstherapie
Wir behandeln psychische Störungen - und stärken Ihre seelische Gesundheit
Ihre psychische Gesundheit
ist unser Antrieb.
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Menschlichkeit
Wir handeln achtsam, herzlich und vertrauensvoll - in der Patientenbetreuung ebenso wie im kollegialen Miteinander innerhalb der Oberberggruppe und zwischen den Kliniken.
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Verbundenheit
Wir behandeln Patienten so, wie wir selbst behandelt werden möchten - auf Augenhöhe, ernstgenommen und wohlfühlend.
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Evidenz
Wir entwickeln Therapiekonzepte, die bewährte Verfahren mit den neuesten Erkenntnissen evidenzbasierter, innovativer und störungsorientierter Psychotherapie und Pharmakotherapie verbinden.
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zur Elektrokonvulsionstherapie
Was ist die Elektrokonvulsionstherapie?
Bei dieser Therapie-Methode wird das Gehirn der von schweren Depressionen betroffenen Person in einem kontrollierten und überwachten Rahmen gezielten Stromimpulsen ausgesetzt. Es kommt dadurch zu einer kurzen Übererregung der Neuronen in dem Organ, wodurch vermehrt unter anderem Neurotransmitter ausgeschüttet werden. Diese wirken den Symptomen entgegen. Das Verfahren ist auch als Elektrokrampftherapie bekannt.
Bei welchen Indikationen ist die Elektrokrampftherapie angezeigt?
Einige Menschen, die unter schweren Depressionen leiden, erfahren häufig nur wenig Linderung durch reguläre Therapieverfahren wie Medikamente oder Gesprächstherapien. In einigen Fällen kann dann eine Elektrokonvulsionstherapie (EKT) helfen. Eine Wirksamkeit ist auch bei bisheriger Therapieresistenz gut belegt, sodass diese Behandlungsmethode auch in den Oberbergkliniken angeboten wird.
Diese Therapieform wird nur bei sehr wenigen Erkrankungen empfohlen, wobei es vor allem auf den Schweregrad jedes Einzelfalles ankommt. In erster Linie wird sie an Patienten angewandt, die unter einer schweren Form der Depression leiden. Wer stattdessen von einer leichten oder mittelgradigen Ausprägung dieser Störung betroffen ist, sollte keine Elektrokonvulsionstherapie in Anspruch nehmen.
Außerdem wird die Behandlung nur dann empfohlen, wenn die schweren Depressionen sich nicht mehr durch andere Therapieformen wie Antidepressiva oder Gespräche mit Psychotherapeuten lindern lassen. Sie kommt also erst dann zum Einsatz, wenn andere Behandlungsmethoden versagt haben oder wenn diese der betroffenen Person schaden würden. Auch schwere wahnhafte Depressionen sind ein möglicher Indikator.
Es gibt neben schweren und schwer behandelbaren Depressionen einige weitere mögliche Fälle, in denen die Elektrokonvulsionstherapie Anwendung finden kann. Diese sollte den Patienten und ihren Angehörigen jedoch generell nur nach gründlichem Abwägen des Behandlungsteams vorgeschlagen werden. Bekannte Indikationen sind Katatonien, schwer behandelbare Schizophrenien und schwere manische Episoden. Im Allgemeinen taucht die EKT also hauptsächlich im psychologischen Umfeld auf.
Was ist zur Wirksamkeit der Elektrokonvulsions-Therapie bekannt?
Es gibt bereits mehrere hundert wissenschaftlich anerkannte Studien, die die Wirksamkeit der Elektrokrampftherapie belegen. Daher gilt das Verfahren inzwischen als wirksam. Die Hinweise der Wirksamkeit insbesondere beim Auftreten von zusätzlichem Wahn-Erleben sind so überzeugend, dass die Therapie auch von der Bundesärztekammer empfohlen wird, sofern die notwendigen Indikationen vorliegen.
Da die EKT jedoch auch einige Nebenwirkungen und Nachteile mit sich bringt, sind vereinzelte Studien auch zurückhaltender. Zu den möglichen Nachteilen zählt unter anderem, dass die Wirkung der Behandlung oft nur kurz anhält. Insgesamt fallen die Urteile der Studien jedoch vorwiegend positiv aus, sodass die Elektrokrampftherapie in manchen Fällen ausprobiert werden sollte, wenn keine andere Behandlungsmethode Erfolg zeigt.
Welche Nebenwirkungen sind bei der Therapie denkbar?
Bei der EKT können wie bei jeder anderen Behandlung einige unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Eines der am häufigsten beschriebenen Probleme nach der Therapie ist eine Störung des Gedächtnisses. Diese hält in der Regel nur für wenige Stunden oder Tage an und bildet sich damit bei den meisten Patienten wieder zurück. In Einzelfällen besteht die Gedächtnisstörung jedoch fort. Da sich sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit der Anwendung in dieser Hinsicht auswirken, wird trotzdem empfohlen, die Dosis eher gering zu halten und weitere Maßnahmen zum Schutz des Gedächtnisses zu ergreifen.
Darüber hinaus sind die Patienten häufig mit folgenden Nebenwirkungen konfrontiert, die sich allerdings gut mit Medikamenten lindern lassen:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- schmerzende Muskeln
- Verwirrung
- Kreislauf-Probleme (selten)
- gestörte Funktion von Lungen oder Hirngefäßen (selten)
In manchen Fällen darf die Therapie nicht angewendet werden. Betroffene von Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Aneurysmen sollten diese Behandlung nicht erhalten. Es gibt außerdem einige weitere Gegenanzeigen.
Wie entstand die Elektrokonvulsions-Therapie?
Psychische Erkrankungen und Störungen begleiten den Menschen schon von Beginn an. Oft waren die betroffenen Personen diesem Geschehen hilflos ausgesetzt. Im Laufe der Zeit konnte jedoch beobachtet werden, dass manches Symptombild sich verbesserte, wenn die erkrankte Person einem epileptischen Anfall ausgesetzt war. Dies geschah so häufig, dass schnell ein Zusammenhang hergestellt werden konnte.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden zum ersten Mal medizinische Forschungen an diesen Beobachtungen statt. Die Patienten wurden den Anfällen unter kontrollierten Bedingungen ausgesetzt, wodurch die Resultate vergleichbar wurden. Dabei wurde beobachtet, dass es im Stoffwechsel der Patienten zu einer starken Ausschüttung von Neurotransmittern und -hormonen Serotonin, Dopamin und Noradrenalin kam.
Der Effekt ist daher in gewisser Hinsicht mit der Gabe von Medikamenten vergleichbar, denn durch die Behandlung legt sich die neuroendokrinologische Störung, die der Depression zugrunde liegt. Genaueres über die Funktion und Wirkung der Elektrokonvulsions-Therapie muss jedoch noch in weiteren Studien ermittelt werden.
Was passiert bei der Elektrokonvulsionstherapie?
Die betroffene Person ist während der Behandlung narkotisiert und spürt deswegen nichts. Dabei kommt es außerdem zu einer planmäßigen Beatmung. Darüber hinaus werden Muskelrelaxantien eingesetzt. Diese verhindern das Krampfen der Muskeln während das Gehirn den Stromimpulsen ausgesetzt ist. Eine Sitzung der Elektrokonvulsionstherapie dauert nur rund 30 Sekunden. Pro Therapie kann es zu bis zu zwölf Behandlungen kommen, die jeweils im Abstand weniger Tage stattfinden.
Quellen
"S3-Leitlinie/Nationale VersorgungsLeitlinie, Unipolare Depression, Kurzfassung"; Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN); 2017; (https://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/depression/depression-2aufl-vers1-kurz.pdf)
"How Electroconvulsive Therapy Works?: Understanding the Neurobiological Mechanisms"; Amit Singh und Sujita Kumar Kar; 2017; (https://www.cpn.or.kr/journal/view.html?doi=10.9758/cpn.2017.15.3.210).
Wir erhalten immer wieder Anfragen zur Elektrokonvulsionstherapie (EKT). Aktuell wird dieses Verfahren in unseren Kliniken NICHT angeboten.
Dennoch sind Sie bei den Oberberg Kliniken in den besten Händen: Unser erfahrenes Team aus Fachärzten und Therapeuten entwickelt für jeden Patienten einen individuellen, wissenschaftlich fundierten Therapieplan.
Wenn Sie Fragen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen haben, beraten wir Sie gerne.
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Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.
Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung telefonisch, oder schreiben Sie uns per Kontaktformular.
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