Meist trifft es Jugendliche und junge Erwachsene, aber im Grunde sind wir alle nicht dagegen gefeit. Dank des World Wide Web ist es uns allen jederzeit und inzwischen auch örtlich fast uneingeschränkt möglich, grenzenlos miteinander zu kommunizieren: Wir können bedingungslos Gedanken und Ideen (anonym) austauschen, Informationen recherchieren und „Freunde“ in der ganzen Welt gewinnen. Spleens und Nischenthemen finden genauso ihren Serverplatz wie der schüchterne Nachbarsjunge von nebenan, der zwar gerne über Bücher bloggt, aber weniger gerne darüber mit anderen spricht. Das Internet ist also in vielerlei Hinsicht ein Gewinn, weil es Kommunikation und Austausch unter anderem auch für all jene möglich macht, die sich in ihrer lokalen Offline-Realität mit einem bestimmten Thema alleine fühlen. Die Kehrseite der Medaille: Diese wunderbare Freiheit und vielseitige Grenzenlosigkeit kann zugleich auf fatale Weise als hemmungsloser Raum ausgenutzt werden. Die viel beschworene Anonymität im Netz verleiht nicht nur schüchternen Personen den notwendigen Rückenwind, sondern auch all jenen, die sie als Schutzschild für Schabernack und gezielte Attacken auf andere missbrauchen. Durch soziale Netzwerke verbreiten sich Inhalte rasend schnell und unkontrollbar, sie können gespeichert und manipuliert und erneut hochgeladen werden. Die Möglichkeiten des World Wide Web bieten dem Cyber-Mobbing also einen fruchtbaren Boden, der um ein vielfaches verhängnisvoller sein kann als der des „Schulhof-Mobbings“.
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